Rehabilitationsklinik Saulgau
Fachklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie (BGSW)
 
 
 
 

RAUS AUS DER REFORM-SACKGASSE

Die Waldburg-Zeil Kliniken unterstützen den bundesweiten Aktionstag Alarmstufe Rot Krankenhäuser in Not

Berlin/Isny - Mit dem bundesweiten Aktionstag am 20. Juni unter dem Titel „Alarmstufe Rot – Krankenhäuser in Not“ machen die Kliniken in Deutschland auf ihre verheerende wirtschaftliche Situation aufmerksam. Auch die Waldburg-Zeil Kliniken sind durch immense inflationsbedingte Kostensteigerungen und fehlende Refinanzierung betroffen.
„Unsere Rehakliniken spüren es deutlich, wenn es den operierenden Krankenhäusern schlecht geht“, so Ellio Schneider, Vorstand im Bundesverband der Deutschen Privatkliniken und seit mehr als dreißig Jahren Geschäftsführer der Waldburg-Zeil Kliniken. „Deshalb müssen wir raus aus der Reform-Sackgasse. Und deshalb sind wir am Aktionstag mit dabei.“ Bisher sei die geplante Krankenhausreform vor allem von einer Umverteilung des (Geld-)Mangels gekennzeichnet. Das deutsche Gesundheitssystem müsse aber von Grund auf reformiert werden. Das sehe man auch daran, dass inzwischen fast jede Woche ein Teil der Branche – so wie die Apotheken kürzlich – auf die Barrikaden steige.   
  
 

"Wir müssen raus aus der Reform-Sackgasse"

 
Ellio Schneider führt dazu weiter aus: „Wir schließen uns dem Protest und dem Aktionstag an, weil wir endlich wieder Verlässlichkeit bei der Finanzierung der Kliniken benötigen. Wir haben schon im vergangenen Herbst auf die Missstände aufmerksam gemacht. Es gab danach auch politische Hilfe, aber zum einen nicht genug und vor allen Dingen nicht nachhaltig. Wir müssen weg von immer neuen Hilfspaketen. Die Krankenhäuser benötigen verlässliche Sicherheit. Sicherheit für Krankenhausträger, Beschäftigte aber auch und vor allem für Patientinnen und Patienten.“   
  
Dann gäbe es auch mehr finanziellen Spielraum für die Rehabranche und ihre Mitarbeitenden - und damit echte Versorgungssicherheit für Patienten. „Wenn politisch nicht gehandelt wird, erleben wir einen eiskalten Strukturwandel mit Insolvenzen, Schließungen und verheerenden Auswirkungen für Mitarbeiter sowie Patientinnen und Patienten“, skizziert Schneider. Auf deren Schultern werde am Ende alles ausgetragen. Das möchten die Waldburg-Zeil Kliniken mit verhindern helfen.  
  
 

Bürokratie jetzt abschaffen - Kosten sparen

 
Ellio Schneider sieht – wie es im Vorschlag des BDPK an die Bundesregierung vorgesehen ist - einen Schwerpunkt im Abbau der Bürokratie. „Der kostet die Bundesregierung nichts – und bringt uns eine immense Kostenersparnis.“ 20 bis 30 Prozent Ressourcen stünden plötzlich wieder Patienten zur Verfügung und dienten nicht wie jetzt dazu zu dokumentieren, zu kontrollieren und nachzuweisen. Deshalb fordert der BDPK eine Aussetzung der bestehenden bürokratischen Regulierungssystem, die wissenschaftlich begleitet wird. Nach einem definierten Zeitraum kann dann evaluiert werden, ob es Maßnahmen wie die „Fehlbelegungsüberprüfungen des MDK“ oder die „untere Grenzverweildauer für Krankenhausbehandlungen“ wirklich bräuchte.  
  
Bis die Bundesregierung aber bereit ist, solche Maßnahmen auszuprobieren, sieht Ellio Schneider gelebte Demokratie als einziges Hilfsmittel. Er unterstützt mit seiner Stimme die Kampagne der Deutschen Krankenhausgesellschaft. Das könne jeder einzelne Bürger tun. „Geben auch Sie Ihre Stimme für eine sichere medizinzische Versorgung in Ihrer Region ab“, fordert der Geschäftsführer. Online ist das ganz unkompliziert: https://www.dkgev.de/fair/ihre-stimme-fuer-die-krankenhaeuser/  
  
Weitere Informationen
 
Schon im Herbst 2023 hatten die Kliniken darauf aufmerksam gemacht, dass die Krankenhäuer extremer Insolvenzgefahr ausgesetzt sind. Auch unabhängige Untersuchungen, wie der Krankenhausrating-Report, spiegeln wider, dass fast jedes zweite Krankenhaus von Insolvenz bedroht ist und fast keine Klinik mehr eine schwarze Null schreibt. Die Bundesregierung hat auf die Energiekostensteigerungen reagiert und 6 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Diese fließen aber nur teilweise wirklich in die Kliniken. Immerhin hat sich die Politik nun aber kurzfristig entschlossen, dass 4 dieser 6 Milliarden als direkte pauschale Hilfen ausgezahlt werden.   
  
Andere inflationsbedingte Mehrkosten, wie bei Material, externen Dienstleistern, Lebensmitteln usw. treffen die Kliniken trotzdem weiterhin. Die Krankenhäuser haben aber keine Möglichkeit, die gestiegenen Preise weiterzugeben.   
  
Die Preissteigerungen der Kliniken sind für das Jahr 2023 bei 4,3 Prozent gesetzlich gedeckelt. Die Inflation liegt aber weit darüber.   
  
Durch die inflationsbedingten Kostensteigerungen werden die Krankenhäuser in Deutschland bis Ende des Jahres 2023 ein Defizit von rund 10 Milliarden Euro angehäuft haben. Zu den Kostenbelastungen gehört auch die nur teilweise gesicherte Refinanzierung der Tarifsteigerungen. Und für 2024 sind nach dem Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst weitere Kostensteigerungen absehbar. Die Kliniken fordern am bundesweiten Aktionstag die Politik auf, verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen, damit sie wieder in wirtschaftlicher Sicherheit verlässlich ihre Arbeit planen können.  
  
Bis die große Krankenhausreform wirklich greift, müssen Insolvenzen in den Krankenhäusern vermieden werden, damit die Versorgungssicherheit überall im Land gesichert ist. Daher ist es entscheidend, dass die Arbeit der Kliniken nicht immer wieder durch kurzfristige Hilfsprogramme und Rettungsschirme unterstützt wird. Vielmehr benötigt das Krankenhaussystem verlässliche und nachhaltige Finanzierung, die die Kliniken aus der anhaltenden wirtschaftlichen Unsicherheit herausholt.  
  
 
    
  
Veröffentlicht am: 20.06.2023  /  News-Bereich: News des Klinikverbundes
Artikel versenden
Artikel drucken
 
home